Ein Hund kann nicht teuer genug sein!

Manchmal öffne ich „Deine Tierwelt“ oder durchstöbere Kleinanzeigen – und mir wird wirklich schlecht.
Ich sehe dort Dinge, die mir das Herz brechen.
Ich spreche in erster Linie über Dalmatiner, weil sie meine Leidenschaft sind, aber letztlich betrifft dieses Thema alle Hunderassen gleichermaßen.

Das Leid hinter den Anzeigen

Immer wieder tauchen Anzeigen auf, in denen Hunde ein „neues Zuhause“ suchen – natürlich, wie es so oft heißt, „schweren Herzens“.
Da liest man von einem Rüden, der sich „nicht mehr mit der intakten Hündin im Haushalt versteht“.
Oder einem zweijährigen Hund, der bereits durch acht verschiedene Familien gegangen ist.
Oder einem zwölfjährigen Senior, der nach all den Jahren „aus familiären Gründen“ abgegeben werden soll.

Und dann frage ich mich:
Wie kann das sein?
Wie kann ein „Züchter“ überhaupt einen Rüden an eine Familie geben, die bereits eine unkastrierte Hündin hat?
Wie kann ein Hund in nur zwei Jahren achtmal den Besitzer wechseln – und niemand übernimmt Verantwortung?
Wo ist in solchen Fällen der Züchter, der das Leben in die Welt gesetzt hat?

Diese Beispiele sind keine Einzelfälle. Sie stehen stellvertretend für viele traurige Schicksale.

Auch mich betrifft es persönlich

Leider betrifft es aktuell auch mich: Einer meiner Knöpfe aus 2024 sucht ein neues Zuhause.
In seiner Familie gab es ungeplant zweibeinigen Nachwuchs – die Situation ist herausfordernd, der Alltag anstrengend, und man hat das Gefühl, dem Hund nicht mehr gerecht zu werden.
Ich kann den Zwiespalt verstehen. Aber es tut weh, denn genau solche Situationen versuche ich von Anfang an zu vermeiden.

Verantwortung beginnt vor dem ersten Tag

Wer mich kennt, weiß, dass ich bei der Auswahl meiner Welpeneltern sehr genau hinschaue.
Nicht ohne Grund gibt es bei mir einen Welpenfragebogen, in dem ich gezielt nach Lebenssituationen, Zukunftsplänen und Einstellungen frage.

Ich habe schon Menschen bewusst keinen Welpen gegeben, wenn ich wusste, dass bald ein Baby geplant ist.
Nicht, weil ich gegen Kinder bin – sondern weil ich die Realität kenne.
In 95 % der Fälle ist die Kombination aus jungem Hund + Baby eine Überforderung für alle Beteiligten.

Ein Hund in der Pubertät kann anstrengend sein, ja.
Aber was mich wirklich erschüttert, ist die Tatsache, dass in solchen Momenten immer das Tier verliert.

Kein Mensch käme je auf die Idee, sein Kind „schweren Herzens“ abzugeben.
Aber beim Hund ist das plötzlich möglich – schnell, unbürokratisch, oft leichtfertig.
Und dieser Satz „schweren Herzens“… ich kann ihn ehrlich gesagt kaum noch lesen.

Der Wohnungswechsel – und der Hund bleibt zurück

Ein weiteres trauriges Beispiel:
Der Vermieter erlaubt keine Hunde – also muss der Hund „schweren Herzens“ weg.
Ich frage mich: Wenn ein Vermieter Kinder verbietet, werden dann die Kinder ins Heim gegeben?
Natürlich weiß ich, wie schwierig der Wohnungsmarkt ist. Aber irgendwo müssen wir Grenzen ziehen.

Ein Hund ist ein Lebewesen – kein Möbelstück, das man beim Umzug einfach zurücklässt.
Wer ein Tier in sein Leben lässt, übernimmt Verantwortung – für viele Jahre, in guten wie in schlechten Zeiten.

Tiere sind Seelen mit Herz

Hinter jedem Tier steht eine Seele, ein fühlendes Wesen mit einem schlagenden Herzen.
Tiere lieben uns bedingungslos. Sie verzeihen, sie trösten, sie begleiten – ohne Forderungen.
Sie geben so unendlich viel – und verlangen im Gegenzug so wenig.

Darum trifft es mich besonders, wenn Menschen über meine Welpenpreise urteilen.
Ja, es gibt Züchter, die ihre Hunde deutlich günstiger abgeben.
Aber jeder muss selbst entscheiden, welchen Wert er einem Leben beimisst, das er aus seinen Hände gibt.

Über den wahren Wert eines Hundes

Ich erinnere mich an einen Züchter in den USA, der seine Welpen für bis zu 10.000 Dollar verkaufte.
Damals fand ich das übertrieben.
Heute verstehe ich, was er damit ausdrücken wollte:
Er wollte bewusst machen, dass es sich hier um ein Lebewesen handelt – nicht um ein Produkt.

In unserer heutigen Wegwerfgesellschaft wird vieles leichtfertig angeschafft und ebenso leicht wieder abgegeben.
Doch ein Hund ist kein Konsumgut.
Er ist ein Lebewesen mit Gefühlen, Treue und Charakter.

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