Würmer beim Hund – was du wissen solltest

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Welche Wurmarten kommen beim Hund vor?

Hunde können von verschiedenen Darm- und Organparasiten befallen werden. Zu den häufigsten zählen:

  • Spulwürmer (Toxocara canis) – die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Darmparasiten.
  • Hakenwürmer (Ancylostoma spp.) – kleine, blutsaugende Würmer, die sich an die Darmschleimhaut heften.
  • Peitschenwürmer (Trichuris vulpis) – leben im Dickdarm und verursachen hartnäckige Verdauungsprobleme.
  • Bandwürmer (z. B. Dipylidium caninum, Echinococcus spp.) – bestehen aus Gliedern, die oft im Kot sichtbar sind.
  • Herzwürmer (Dirofilaria immitis) – befallen das Herz und die Lunge; kommen v. a. in südlichen Ländern vor.
  • Lungenwürmer (Angiostrongylus vasorum) – setzen sich in den Blutgefäßen der Lunge fest.

Ansteckungsquellen & Übertragungsarten

Die meisten Würmer werden über Wurmeier oder Larven aufgenommen, die im Umfeld des Hundes vorkommen.

Hauptansteckungsquellen:

  • Aufnahme von kontaminiertem Kot, Erde oder Gras
  • Fressen von Beutetieren wie Mäusen, Vögeln oder Schnecken
  • Flöhe (bei Bandwürmern: der Hund infiziert sich durch das Zerbeißen eines Flohs)
  • Muttermilch oder Gebärmutter (Spulwurmlarven können schon im Mutterleib übertragen werden)
  • Mückenstiche (bei Herzwürmern)

Die Wurmeier sind extrem widerstandsfähig – sie können Monate bis Jahre in der Umwelt überleben.

Krankheitsbild & Symptome

Ein Wurmbefall kann ganz unterschiedlich verlaufen – je nach Wurmart, Alter und Gesundheitszustand des Hundes.

Häufige Symptome sind:

  • Durchfall oder wechselnder Kot
  • Erbrechen (manchmal mit Würmern sichtbar)
  • Aufgeblähter Bauch („Wurmbauch“)
  • Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
  • Mattes, glanzloses Fell
  • Husten (bei Lungen- oder Herzwürmern)
  • Juckreiz am After, „Schlittenfahren“

In schweren Fällen können Mangelerscheinungen, Anämie (Blutarmut) oder Organschäden auftreten.

Welche Organe können befallen werden?

  • Dünn- und Dickdarm: Spul-, Haken-, Peitschen- und Bandwürmer
  • Lunge und Blutgefäße: Lungenwürmer, Herzwürmer
  • Leber und andere Organe: selten, aber möglich bei Wanderlarven (z. B. Spulwürmer)

Ein starker Befall kann lebensbedrohlich sein – besonders bei Welpen oder geschwächten Tieren.

Häufigkeit des Vorkommens

In Deutschland (und Mitteleuropa allgemein) sind Spul- und Bandwürmer am häufigsten.

  • Etwa 15–20 % aller Hunde tragen zeitweise Würmer in sich – oft unbemerkt.
  • Besonders gefährdet: Welpen, Straßenhunde, Jagd- und Freilaufhunde.
  • Herzwürmer und Lungenwürmer treten zunehmend auch in nördlicheren Regionen auf (durch Klimaveränderung und Reisetätigkeit).

Prävention & Schutzmaßnahmen

  1. Regelmäßige Kotuntersuchung: alle 3–6 Monate beim Tierarzt oder Labor einsenden.
  2. Gute Hygiene: Kot immer beseitigen, Hände waschen, Futter- und Trinknäpfe sauber halten.
  3. Floh- und Mückenschutz: wichtig zur Vorbeugung von Band- und Herzwürmern.
  4. nur kontrollierte, rohen Innereien oder Beutetiere füttern.
  5. Bei Reisen ins Ausland (besonders Südeuropa) auf Herzwurmprophylaxe achten.
  6. Natürliche Darmstärkung: mit Kokosöl, Kürbiskernen oder probiotischen Zusätzen kann das Darmmilieu parasitenunfreundlich bleiben.