Offene Gedanken

Die Welt der Züchter ist nicht immer so harmonisch, wie man es sich wünschen würde. Leider gibt es Menschen, die einem nichts gönnen – nicht einmal das sprichwörtliche Schwarze unter dem Fingernagel. Das ist traurig, doch ich lasse mich davon nicht beirren. Die letzten Wochen und Monate waren sicherlich nicht einfach, aber sie haben meine Überzeugung nur noch gestärkt.

Für 2024 habe ich wichtige Entscheidungen getroffen, die meine Zucht betreffen. Diese waren weder leicht noch schmerzfrei, denn sie bedeuteten, dass ich mich von einigen meiner geliebten Zuchthunde trennen musste. Das war eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens. Meine Hunde sind für mich keine Nummern in einer Zwingeranlage, sondern ein Teil meiner Familie. Jeder einzelne war von klein auf bei mir, jeder hatte seinen festen Platz in meinem Herzen – und genau deshalb war es mir so wichtig, für sie die perfekten neuen Zuhause zu finden. Orte, an denen sie nicht nur Hunde sind, sondern als geliebte Prinzen und Prinzessinnen, ja sogar als wahre Könige und Königinnen, ihr Leben in vollen Zügen genießen können. Ich habe mir bewusst Zeit genommen, denn es sollte nicht irgendein Platz sein, sondern genau der richtige.

Oft wurde ich belächelt, wenn ich Hunde nach nur einem Wurf aus der Zucht nahm. „Probier es doch mal mit einem anderen Rüden oder einer anderen Hündin!“, hörte ich immer wieder. Aber das war nie mein Weg. Für mich steht die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Welpen an erster Stelle. Jedes Tier verdient ein gesundes, unbeschwertes Leben. Ein Welpe mit einseitigem Hörvermögen kann natürlich ein wunderschönes Leben führen – aber entspricht das meiner Zuchtphilosophie? Nein.

Ja, meine Entscheidungen waren emotional schwer und auch finanziell nicht einfach. Doch ich stehe dazu, denn meine Werte sind mir wichtiger als alles andere.

Parallel dazu suchte ich bereits seit einem Jahr nach einem Tricolor-Dalmatiner. Diese besondere Farbvariante ist nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden, und ich finde sie einfach wunderschön. Sie zeigt einmal mehr, wie vielfältig und facettenreich der Dalmatiner ist – eine Rasse voller Leben und Farben, wenn wir Menschen es denn zulassen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich noch nicht mit Langhaar-Dalmatinern beschäftigt. Lustigerweise fragte mich nur eine Woche, bevor ich Queeny entdeckte, eine liebe Welpenmama, was ich von Langhaar-Dalmatinern halte. Damals hatte ich keine richtige Meinung dazu und meinte scherzhaft, sie solle mich in fünf Jahren noch einmal fragen. Und dann sah ich Queeny. Vergesst die fünf Jahre – es war Liebe auf den ersten Blick! Ihr Charme hat mich sofort in ihren Bann gezogen, und so zog sie Weihnachten 2023 bei mir ein.

In den USA entdeckte ich wenig später Sunny, eine wunderschöne Tricolor-Hündin. Sie war mein Traum. Doch nach ihrer Ankunft in Deutschland stellte sich heraus, dass sie auf einem Ohr taub war – trotz eines unauffälligen Hörtests in den USA. Was war passiert? Darüber kann man nur spekulieren, vielleicht war es der Flug. Doch für mich zählt nicht das „Was wäre, wenn“, sondern nur das „Was ist“. Und das bedeutete: Raus aus der Zucht. Heute lebt sie als „Elli“ bei wundervollen Welpeneltern von mir, die sie über alles lieben – und sie hätte es nicht besser treffen können.

Dann kamen Bella, Harry und Maggy – eine wahre Bereicherung für meine Zucht, voller genetischer Vielfalt und neuer Möglichkeiten. Im Juni 2024 lernte ich Shady kennen und lieben, eine LUA-Hündin, die eigentlich erst nach ihrer Belegung in den USA zu mir kommen sollte. Doch manchmal schreibt das Leben seine eigenen Geschichten – und so zog sie bereits im November voller Freude bei mir ein. Mit ihr kam Lennox, ein Langhaar-Rüde, der meine Zucht auf wunderbare Weise ergänzt.

Und genau da begann das große Theater.

Ich habe noch nie die Abstammung meiner Hunde öffentlich gemacht – es hat vorher auch niemanden interessiert. Doch plötzlich, mit meinen Hunden aus den USA – und insbesondere mit Lennox – änderte sich alles. Täglich wurde meine Seite durchforstet, und ich erhielt Nachrichten mit der Forderung, die Abstammung meiner Hunde offenzulegen. Aber warum? Was geht das andere an? Ich habe immer offen gesagt: Meine Hunde gehen nicht an Züchter. Und das aus tiefster Überzeugung – aus Verantwortung für ihre Gesundheit.

Meine Welpeneltern haben das nie infrage gestellt. Für sie war es entscheidend, dass ihre Hunde gesund, liebevoll aufgezogen und bestens sozialisiert wurden. Sie kamen zu mir, sahen meine Leidenschaft, mein Herzblut – und verstanden sofort, worauf es mir ankommt.

Doch die Anfeindungen hörten nicht auf. Plötzlich wurde ich als intransparent, überheblich, dubios und unseriös betitelt. Harte Worte. Besonders, wenn sie von Menschen kommen, die mich nicht einmal persönlich kennen, nie mit mir gesprochen haben und meine Hunde noch nie gesehen haben. Doch meine Welpeneltern stehen hinter mir und bestätigen mir immer wieder, wie sehr sie mir vertrauen.

Man unterstellte mir, ich sei auf Langhaar-Dalmatiner „umgesattelt“, um Profit zu machen. Nein! Mein Fokus liegt auf Gesundheit. Ich habe Hunde ausgewählt, die genetische Vielfalt mitbringen und neue DLA-Haplotypen in meine Zucht einführen. Ihre Felllänge oder Farbe spielen für mich eine untergeordnete Rolle – was zählt, ist ihre genetische Wertigkeit.

Mit der Ankündigung des reinen Langhaar-Wurfs von Queeny und Lennox ging das Drama weiter. „Das geht nur mit Inzucht!“, hieß es. Nein! Der IK-Wert ist hervorragend. Und glaubt mir – ich freue mich auf diesen Wurf! Doch genauso freue ich mich auf alle anderen Würfe, bei denen der Inzuchtkoeffizient bei 0,00 % liegt – egal ob in 6, 9 oder 12 Generationen. Das ist meine Leidenschaft.

Ja, ich schreibe Blogbeiträge. Ja, ich habe eine Meinung. Und ja, bei bestimmten Themen bin ich kompromisslos. Denn meine oberste Priorität ist die Gesundheit der Tiere – und daran wird sich nie etwas ändern.

Deshalb gehen meine Hunde nur an Privatpersonen. Ich möchte nicht, dass ihre sorgsam ausgewählte Genetik mit Hunden verpaart wird, die meinen hohen gesundheitlichen Ansprüchen nicht genügen. Natürlich macht jeder Fehler – auch ich. Doch ich habe eine Grundlage geschaffen, und die Zeit wird zeigen, wohin sie führt.

Wer mich dafür kritisiert – bitte sehr. Ich bleibe meinem Weg treu.

Und noch etwas: Meine Welpeneltern können jederzeit alle Papiere meiner Hunde einsehen – DNA- und DLA-Tests inklusive. Sie vertrauen mir, weil sie wissen, dass ich offen und transparent bin.

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